Freitag, 7. Juni 2013

Flughafengeschichten

Schon wieder war es heute, wie auch vor zwei Tagen so weit, wir durften mal wieder an den Flughafen Goiânia fahren... An keinem Flughafen war ich so oft wie hier und meist ist es hier leider kein fröhlicher Anlass.
Es heißt mal wieder Abschied nehmen. Abschied nehmen von Menschen die einem unglaublich wichtig geworden sind. Von Menschen mit denen man sein ganzes Leben hier in Brasilien geteilt hat. Menschen die zu wunderbaren Freunden auf Lebenszeit geworden sind. Freunden denen man immer vertrauen kann und mit denen man sich immer super gut verstehen wird. Denn wie lernt man sich besser kennen, als wenn man mit ihnen in einem anderes Land zieht, alles mit ihnen erlebt und gemeinsam mit ihnen unglaublich reift und wächst...
Wo erlebt man so etwas nochmal?? So werde ich aus meinem Auslandsjahr, dass ja noch lange nicht zu Ende ist, nicht nur krasse Erlebnisse mitnehmen, nicht nur die Dinge die man in fremden Ländern wie Israel und Brasilien lernt... NEIN: Ich habe Freunde die ich mit nach Deutschland nehmen werde, die das gleiche erlebt haben, die das alles immer perfekt nachvollziehen können, da sie es alles auch selbst erlebt haben und die sich selbst auch in die selbe Richtung verändert haben. So kommen wir alle als veränderte Personen zurück, Personen die viel gesehen haben, viel erlebt haben und zu vielen Dingen klare Meinungen und Positionen entwickelt haben. Personen die versuchen sollten in kleinen Dingen dies auch in Deutschland weiterzugeben und so den Unterschied zu machen.
So heißt es jedes Mal, wenn wir am Flughafen sind, Abschied zu nehmen, doch für denjenigen der geht, beginnt ein neues Kapitel in seinem Lebensbuch. Ein Kapitel bei dem man selbst bestimmen kann, ob man diesen Unterschied machen will, ob man sich abmühen und Veränderungen zulassen will oder auch nicht. Deshalb ist jeder Abschied auch irgendwie mit Freude verbunden, auch wenn man sie in diesem Moment nicht so sehr verspüren mag. Doch jedes Mal heißt es, auf nach Deutschland und lasst uns die Dinge anpacken und den Leuten an unsere Veränderungen teilhaben lassen.

Mittlerweile sind wir nur noch zu viert hier. So oft wurde hier schon verabschiedet, dass sich die Gruppe derartig minimiert hat. Doch auch hier heißt jeder Abschied auch ein Neuanfang, jedes mal Abschied nehmen  öffnet neue Türen hier. Jedes mal wenn eine Person geht, treten hier andere an ihren Platz und man lernt die anderen nochmal viel besser kennen und man erlebt jedes Mal andere Dinge.
Deshalb habe ich hier während meiner Zeit in Brasilien einfach unglaublich oft Veränderungen miterlebt. Veränderungen die es nicht immer einfach gemacht haben. Doch es waren Veränderungen die meine Zeit hier so einzigartig gemacht haben und machen. So unglaublich abwechslungsreich und so unglaublich ereignisreich.

Dann heißt es sich nun erstmal wieder 3 Wochen an die neue Situation gewöhnen, bevor mit Nicola und Noemi wieder die nächsten beiden gehen und nur noch Sarah und ich von all den deutschen Volontären hier übrig bleiben und sich wieder alles ändern wird. Für die letzte Zeit wird auch noch geplant ein wenig etwas von Brasilien zu sehen und hier ein bisschen herumzukommen, doch da Brasilien so groß ist, werden wohl auch noch einmal einige Flughafengeschichten hinzu kommen.

Jetzt heißt es aber erstmal sich wieder neu einzuleben und sich neu einzugewöhnen.
Bis Bald! Und vielleicht gibt es auch bald mal wieder einen ordentlichen Rundbrief...